Ein Land
ohne Bars, ohne Wein, ohne Bier. Aber an den Skiliften
im Norden Teherans kreist der Vodka. Ein Land ohne Discos
und Clubs, aber im Verkehrschaos der Städte wird
heftig geflirtet -von Auto zu Auto mit Zettelchen und
der Handynummer.
Ein
Land mit strenger Zensur, aber auf der Fahrt zum Nationalheiligtum
Persepolis hauen giggelnde Mädchen Modern Talking
Hits ins Kassettendeck. Und unterm schwarzen Umhang blitzen
Jeans und Minitops hervor.
Die
Staatsmacht werden Sie als Tourist nicht weiter bemerken,
die politische Lage ist dagegen ständig Thema. In
erstaunlich offenen Gespächen mit Iranern, die sich
heftig über ihre Regierung beschweren.
Ausländische
Pärchen haben keine Probleme im Doppelzimmer zu übernachten
-auch ohne Heiratsurkunde. Ausserhalb von Privathäusern
und Hotelzimmern ist für alle Frauen islamische Kleidung
Pflicht. Besonders in Shiraz und im Norden Teherans versuchen
die jüngeren ihr Kopftuch so weit wie möglich
nach hinten zu schieben. Immer kurz vor dem Abrutschen.
Ein Kunststück.
In
Stadt-Bussen sitzen die Geschlechter getrennt. In Überlandbussen
nicht. In Taxen drängen sich alle aneinander und
in Nord-Tehrans Stadtparks sind sie am Knutschen.
Ausriss
aus dem Lonely Planet Reiseführer Tehran, Rubirk
"Nachtleben"
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